Olmütz/Mähren
1853 -
Stuttgart
1934
Adolf Hölzel wird am 13. Mai 1853 als Sohn eines Buchhändlers und Lithografen im mährischen Olmütz geboren. Schon in jungen Jahren wird der Künstler zur Mitarbeit im väterlichen Betrieb herangezogen. Hölzel beginnt 1868 eine Lehre als Schriftsetzer in Gotha und nimmt nebenbei regelmäßig Zeichen- und Malstunden. 1872 bis 1873 besucht der Künstler die Wiener Akademie als außerordentlicher Schüler; im Anschluss daran absolviert Hölzel den einjährigen freiwilligen Dienst im Heer und spielt nach bestandener Offiziersprüfung sogar mit dem Gedanken, die aktive Offizierslaufbahn einzuschlagen.
Schließlich geht er 1876 nach München, um dort an der Akademie sein Kunststudium fortzusetzen. Adolf Hölzel übersiedelt 1888 von München nach Dachau; dort wird er zum Haupt der Künstlergemeinschaft "Neu-Dachau", der Malerschule um Fritz von Uhde, die überwiegend im Stil des Impressionismus arbeitet. Hölzel unterrichtet in Dachau für kurze Zeit den späteren deutschen Expressionisten Emil Nolde.
Der Künstler wird 1906 an die Stuttgarter Akademie berufen, bis 1918 hat er dort eine Professur für Malerei inne.
Hölzels Frühwerk ist einem impressionistischen Stil verpflichtet, über den er sukzessive zu dekorativen Schwarz-Weiß-Figurationen kommt, bei denen die Form und nicht Farbe oder Duktus zum Ausdrucksträger innerer Erlebnisse wird. Davon ausgehend entwickelt der Maler ungegenständliche flächige Farbuntersuchungen mit sich durchdringenden Spiralen und Kreisen.
Der Maler verfasst auch theoretische Schriften, die nicht ohne Auswirkung auf die kommende Künstlergeneration bleiben: Vor allem die späteren Bauhäusler Johannes Itten und Oskar Schlemmer, setzen sich mit Hölzels Schrifttum auseinander.
1917/18 wir Hölzel in einer Stuttgarter Ausstellung zusammen mit Johannes Itten, Oskar Schlemmer, Willi Baumeister und Ida Kerkovius unter dem Titel "Hölzel und sein Kreis" der Öffentlichkeit präsentiert.
In den 1920er Jahren entstehen Hölzels Pastellfolgen, die den Künstler im letzten Lebensjahrzehnt hauptsächlich beschäftigen.
Adolf Hölzel stirbt 1934 als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Kunst, 81-jährig in Stuttgart.
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